Im Laufe der Geschichte haben Impfungen zahlreiche Leben gerettet! Die Menschen waren lange Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern nahezu schutzlos ausgeliefert. Bis ins 19. Jahrhundert wusste man nicht, was Infektionskrankheiten auslösen könnte. Doch bereits vor tausenden von Jahren wurde bemerkt, dass manchmal eine bereits durchgemachte Infektionskrankheit vor einer erneuten Erkrankung schützen kann.
1500 v. Christus
In Indien, China und Zentralafrika gab es erste Versuche, den Bläscheninhalt der Pocken von leicht Erkrankten auf gesunde Menschen zu übertragen. Das Ziel war es, sie vor der Erkrankung zu schützen.
Anfang des 18. Jahrhunderts
Diese Methode der Verabreichung von Pockenerregern erreichte Europa. Kaiserin Maria Theresia ebnete den Weg für die Impfung für einen Großteil der Bevölkerung. Sie errichtete ein „Inokulationshaus“, wo sich die Bevölkerung kostenlos impfen lassen konnte. Bei der Pockenepidemie im Jahr 1800 wurden in Österreich erstmals Massenimpfungen durchgeführt.
Impfstoffe werden oft Vakzine genannt. Woher stammt die Bezeichnung?
1796 übertrug der englische Landarzt Edward Jenner den Inhalt einer Kuhpockenblase über einen Schnitt im Oberarm auf einen Jungen und schützte ihn damit gegen Pocken. Die Methode wird Vakzination genannt, weil die Erreger der Kuh verwendet wurden – vom lateinischen Wort vacca, die Kuh.
19. Jahrhundert
In der sogenannten „Vorschrift zur Leitung und Ausübung der Kuhpocken-Impfung“ von 1808 wurde ein erstes Regulativ für das Impfgeschehen erstellt. Dieses beschreibt medizinische, politische und organisatorische Maßnahmen. In dieser Epoche wurden zudem die ersten Impfstoffe gegen Milzbrand und Diphtherie entwickelt.
Seit dem 20. Jahrhundert
Das Zeitalter der Impfungen und Impferfolge! 1939 wurde in Österreich die Impfpflicht eingeführt. Seit 1980 sind die Pocken weltweit ausgerottet. Impfstoffe gegen Tetanus, Keuchhusten, Gelbfieber, Grippe, Kinderlähmung sowie gegen Masern, Mumps und Röteln wurden entwickelt. Später kamen weitere Impfstoffe auf den Markt wie zum Beispiel gegen Hepatitis A+B, FSME, Windpocken, Meningokokken und Pneumokokken.
Pharmazeutische Unternehmen forschen laufend daran, die Sicherheit kontinuierlich zu verbessern und weitere Impfstoffe wie zum Beispiel gegen HIV, Ebola, Zika und Malaria zu entwickeln.